Über zurückgelassene Abfälle in den Bergen und wie man sie am besten vermeidet!
Viele von uns verbringen ihren Urlaub in heimischen Gefilden und damit vielleicht auch auf einem der vielen Berge in Österreich. Mit dem vermehrten Tourismus steigt aber auch die Belastung der Umwelt in den alpinen Regionen. Viele der begeisterten Bergsportler hinterlassen einiges an Müll in der Natur. Das Verschmutzen der Umwelt durch das Wegwerfen von Abfällen heißt auf Englisch „Littering“; passiert das in den Bergen, spricht man vom „Alpine Littering“. Der folgende Artikel soll darüber aufklären, welche gravierenden Folgen Alpine Littering in der Natur hat und wie man es am besten vermeidet!
Rechtlich sauber
Das bloße Wegwerfen von Abfall, außerhalb von dafür vorgesehenen Entsorgungsanlagen wie Mülleimern, ist generell verboten. Zusätzlich wird die Abfallentsorgung in der Natur noch strenger unter Strafe gestellt. In NÖ z.B. drohen Geldbußen bis zu 14.500 Euro.
Weitere Regelungen dienen ebenfalls der Vermeidung von Müll außerhalb von Ortsgebieten, etwa das Verbot des Wildcampens oder Zugangsbeschränkungen für Wanderer in besonders geschützten Gebieten wie Nationalparks. Zu guter Letzt schreiben auch die meisten Hüttenregeln vor, dass der eigene Abfall wieder ins Tal mitgenommen und dort selbst entsorgt werden muss.
Trotz der vielen Verbote Müll in der Natur zurückzulassen bleibt dennoch jedes Jahr tonnenweise Abfall auf den Bergen zurück. In den wenigsten Fällen passiert das böswillig, viel eher bleiben die verschiedensten Abfälle aus Unachtsamkeit oder aus Unwissenheit in der Natur zurück. Am Ende spielt das aber keine Rolle; der Gesetzgeber macht keinen Unterschied zwischen absichtlich oder aus Versehen weggeworfenem Mist und in beiden Fällen säumen am Ende Abfälle unnötigerweise die Wanderwege.
Müllarten – Slooowly we rot!
Mancher Mist verrottet schneller, mancher langsamer und wieder andere Abfälle gar nicht. Wie lange der Abbau letztlich dauert, hängt von vielen Faktoren ab: Aus welchem Material der Abfall besteht, wo er weggeworfen wird, welche Temperatur vorherrscht und noch einiges mehr. Entledigt man sich seines Abfalls im Tal oder im Wald, so finden sich dort im Boden Mikroorganismen, die organische Stoffe auf natürlichem Wege abbauen. Im alpinen Ödland oberhalb der Baumgrenze fehlen diese nützlichen Helfer fast gänzlich. Zusammen mit den dort herrschenden kälteren Temperaturen führt dies schließlich dazu, dass sich Abfälle in den höheren Lagen erheblich länger halten, oft Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende. Der folgende Überblick soll dich darüber informieren, welche schlimmen Folgen die verschiedenen Abfallarten mit ihren nachteiligen Eigenschaften für die Umwelt haben:
Zusammengefasst bescheren uns die sorglos hinterlassenen Abfälle neben dem rein optischen Problem also auch gesundheitliche Probleme. Darüber hinaus sinkt mit jedem in der Natur zurückgelassenen Stück Abfall auch die Hemmschwelle für andere. Wenn einmal ein bestimmter Platz in den Bergen mit Abfällen verschmutzt ist, haben nachfolgende Leute weniger Gewissenbisse ihren Abfall ebenfalls dort zu lassen. Am Ende muss der Müll von Freiwilligen mühsam von Hand aufgesammelt, wieder zurück ins Tal gebracht und entsorgt werden. Dort landet er meist im Restmüll und wird nicht recycelt.
Tipps zum richtigen Entsorgen
Von „Was den Berg hinauf geht, kommt auch wieder runter“ zu „Es kommt mehr hinunter als hinauf“!
Wer die Tipps zum umweltschonenden Umgang mit Müll beachtet, leistet einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Berglandschaften! Das aktuelle Motto lautet „Was den Berg hinauf geht, kommt auch wieder mit runter!“ - darüber hinaus besonders Motivierte können auch gleich Abfälle von anderen einsammeln und zusammen mit ihrem eigenen Mist entsorgen. Bis auf das eigentliche (zugegeben: bisweilen mühsame) Aufsammeln ist der Mehraufwand dafür eher gering; auf den Wanderwegen ist man ohnehin schon unterwegs und Behältnisse für den Transport hat man für seinen eigenen Abfall auch schon dabei. So bringt man regelmäßig mehr Abfall vom Berg herunter als hinauf und man hinterlässt die Natur sogar in einem saubereren Zustand als man sie vorgefunden hat! Außerdem färbt Verhalten ab! Wer mit gutem Beispiel vorangeht, inspiriert mit Sicherheit andere Wanderkollegen dasselbe zu tun. Und je mehr Leute ihren eigenen Mist oder eben mehr Abfälle von den Bergen entfernen, desto schneller werden die Berge wieder sauber sein! Wer sich zusammen mit anderen engagieren möchte, kann bei einer der unzähligen Initiativen, Aktionen und Flurreinigungsevents mitmachen. Dabei wird auf Alpine Littering aufmerksam gemacht, Müll gesammelt oder an Konzepten zum umweltfreundlicheren Umgang mit Abfällen gearbeitet.
In diesem Sinne: Happy Litter Picking!
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